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Warum Scheich Ali rannte Der arabische Scheich Ali saß am Schreibtisch in seinem prächtig ausgestatteten Büro. Es war der reinste Palast inmitten eines Gartens, wo im Schatten eines knorrigen Maulbeerbaumes Iris und Narzissen blühten. Der Scheich war ein reicher und mächtiger Mann. Vor ihm lagen Kontoauszüge und Hauptbücher und ein Terminkalender, und sein Sekretär schrieb eifrig. Scheich Ali selbst schien in seine Bücher vertieft, doch dazwischen wanderte sein Blick immer wieder durch die Fenster nach draußen, wo ein kleiner Junge in den Ästen des Maulbeerbaumes herumkletterte. Mit seinen dunklen Augen, dem schwarzen Haar und den verwaschenen Jeans sah er aus wie viele andere Jungen in der Umgebung; aber dieser Junge, der da unten spielte, war Sadik, der einzige Sohn und Erbe des Scheichs, der Augapfel seines Vaters. Und weil er vor dem Fenster herumtobte, kam sein Vater an diesem Vormittag weniger schnell mit seiner Arbeit voran als gewöhnlich. Scheich Ali blätterte nachdenklich in seinem Terminkalender. Am Abend erwartete er wichtige Gäste, und seine Frau hatte zu ihrer Familie reisen müssen, um bei einer Hochzeit dabeizusein.
Nun ja, das machte nichts. Schließlich hatte er eine Menge guter Diener. Er drückte auf den Klingelknopf, und ein Bote glitt geräuschlos herein.
Scheich Ali war zufrieden. Seine Diener würden alle nötigen Vorbereitungen für den Abend treffen. Nun konnte er sich wieder seinen Geschäften zuwenden. Plötzlich ertönte im Garten ein lauter Schrei. Scheich Ali sprang von seinem Schreibtisch auf und rannte zum Fenster. Sein Sohn war ausgeglitten und vom Baum gefallen. Da lag er in einem Irisbeet und weinte herzerweichend.
Sein Vater drückte nicht auf den Klingelknopf. Er ließ auch keinen Diener zu sich rufen. Er rannte an dem diensthabenden Boten vorbei, die Treppe hinunter und an den Türhütern vorüber. Die standen mit offenem Mund da und starrten ihrem Herrn nach, wie er die Steinstufen hinab und den Gartenweg entlang rannte.
Paulus schreibt: »In Christus hat Gott selbst gehandelt«, und Jesus hat gesagt: »Wer mich sieht, sieht den Vater.« |